Gerade in der dunklen Jahreszeit des Winters soll Licht die Stimmung aufhellen. Ein ergänzendes Instrument in der Psychotherapie ist die Lichtdusche, einfach eine relativ große (etwa wie ein DIN A3 Blatt) gleichmäßig hell beleuchtete Fläche, vor die man sich eine Weile davorsetzt.

Ende 2012 habe ich mir gedacht, ich kann mir doch zumindest eine Sparversion davon selber bauen, und herausgekommen ist das:

Lichtdusche im Eigenbau

Lichtdusche im Eigenbau

Die “Zutaten” sind (Preise von 2012):

  • zwei Ikea LOCK Deckenleuchten (je 1,79 €, nicht mehr lieferbar, wohl wegen eines Rückrufs 2016, die Plastikhaken sind auch recht windig, aber da ich sie ja nicht an die Decke hänge, besteht für mich keine Gefahr)
  • zwei Philips Tornado 23W 1450lm 6500K Energiesparlampen (je 7,99 €)
  • zwei Holzstreifen, die bei einem Ikea Regal (vermutlich Billy) als Füllmaterial mit in der Packung waren
  • ein Winkel und 6 Spax 4x16 Schrauben
  • ein Kaltgerätekabel (hat man als IT-ler irgendwann kistenweise übrig)
  • ein Stück NYFAZ
  • eine Kabelschelle mit Schraube als Zugentlastung
  • ein geschalteter Zwischenstecker (ca. 2,50 €)

Da die Deckenleuchte so spottbillig war, habe ich einfach zwei gekauft, und aus einer davon die Fassung als zweite Fassung in die andere umgezogen. Meine Vermutung hat sich bestätigt, dass auch zwei Fassungen und Lampen in die Leuchte hineinpassen. Dazu musste ich die vorhandene Fassung nur ein wenig drehen und ein weiteres Montageloch ins Blech bohren, um die zweite Fassung gegenüber zu montieren. Hätte ich im Baumarkt eine Fassung einzeln gekauft, hätte die etwa das gleiche gekostet wie die zweite Leuchte, und dann hätte ich schauen müssen, wie ich sie in dem Gehäuse befestige.

Von dem Kaltgerätekabel habe ich einfach die Kaltgerätekupplung abgezwickt, abisoliert und angeschlossen. Die zweite Fassung mit einem Stück NYFAZ (zweiadrige Litze 0,75mm²) kaskadiert (Erdung liegt ja schon von der ersten Fassung am Gehäuse an). Der Ständer besteht aus zwei Spanplattenstreifen (Ikea Packmaterial) mit einem Winkel verbunden. Die Leuchte hat drei Befestigungslöcher im dreieck, so dass nur zwei an den Ständer passen, das reicht aber. Ausgerichtet so, dass das Zuleitungsloch neben dem Holz zu liegen kommt, also nach inten offen ist. Zur Zugentlastung habe ich auf der Rückseite eine Kabelschelle montiert. Statt eines Schalters habe ich einen geschalteten Zwischenstecker verwendet.

Das teuerste an dem Ding waren die beiden Lampen. Mit 6500K “cool daylight” liegen sie am “blauen” Ende des Farbspektrums, und sind damit für die Simulation von Tageslicht gut geeignet. Mit 1450lm entsprechen sie jeweils etwa einer 100W Glühbirne. Der größte Schwachpunkt der Billiglösung ist sicher die geringe beleuchtete Fläche von nur 25cm Durchmesser, immerhin sorgt das mattierte Glas für eine relativ gleichmäßige Lichtverteilung innerhalb dieser Fläche. Die Konstruktion hat einigen Abstand zwischen dem Blechboden und dem Glasschirm, so dass bei senkrechter Lage für ausreichend Belüftung zur Kühlung der Lampen gesorgt ist.

Im Winter beispielsweise beim Frühstück eingeschaltet, hilft mir das Ding beim Wachwerden und ich denke es ist gut für die Stimmung.