Ich habe ja gerade mein Projekt “Albedo” beschrieben. Nun ist es zwar nett, wenn ich das Gefühl habe, dass es was bringt, aber ich würde das gerne auch quantifizieren können. Deshalb möchte ich diesen Winter diverse Temperaturen aufzeichnen.

Ich habe mir dazu folgende Messpunkte ausgedacht:

Albedo Südwand westseitig: Temperaturmesspunkte (orange außen blau innen)

Albedo Südwand westseitig: Temperaturmesspunkte (orange außen blau innen)

Erst dachte ich, etwa fünf Messpunkte, aber wenn schon, dann gründlich, so sind es jetzt acht geworden. wichtig ist noch, das ist jetzt eine Albedo-Installation, ich habe aber mehrere, das ganze sollte also auch auf mehrere Installationen ausweitbar sein.

Ideal wäre, die minütlich abzufragen, das ganze in eine Datenbank zu schreiben (auch exportierbar z.B. als csv) und nette Graphen mit den Verläufen zu generieren, aufrufbar per Web.

Nun mein Aufruf: Kann mir jemand dafür was basteln? Hier mal meine Überlegungen, aber letztlich will ich was haben, was funktioniert, wer es mir baut, darf sich also auch die Details passend aussuchen:

Ich habe momentan noch keinen “Server” durchlaufen, da wird also einer benötigt. Soweit ich das verstehe, würde da ein Raspberry Pi ausreichen, alternativ kann ich auch einen alten Laptop dafür aus meinem Fundus ziehen, da tut man sich mit dem Konfigurieren leichter wo man beim Raspi ein Terminal dazu bräuchte. Der wäre dann die Zentrale. Als Temperatursensoren kommen mir die Dallas 18B20 1-wire Sensoren sinnvoll vor, die kann ein Raspi oder ESP entweder direkt über GPIO ansprechen, oder man schaltet ein Bus-Interface dazwischen, das den 1wire auf seriell oder USB wandelt. Ich denke, das Businterface ist robuster, besonders wenn mehrere 1-wire Sensoren an einem Bus sind, wie das bei mir der Fall ist. Um das ganze Setup skalierbar zu machen, wurde mir empfohlen, die Temperatursensoren zunächst an einen ESP32 (?) anzuschließen und diesen dann per WLAN an den zentralen Server anzubinden. Der ESP loggt nicht lokal sondern liefert seine Messwerte laufend bei der Zentrale ab. In dem Zimmer, wo die Messung stattfindet, muss also kein Netzwerkanschluss sein, nur Strom, das kommt mir gelegen.

In der Praxis hat der 1-wire Bus drei Drähte: Bussignal, Ground und Stromversorgung. Er könnte sich auch über die Signalleitung mit Strom versorgen, aber das machts nicht robuster. Noch schlimmer, wenn man sich auf eine gemeinsame Erdung verlässt, muss man nur die Signalleitung verlegen, daher leitet sich der Name ab, aber das ist für mich nicht mehr als eine Anekdote. Ich habe verstanden, wenn man die Raspi-GPIO direkt nimmt, darf man den 1-wire nicht mit 5V versorgen, weil die GPIO nur 3.3V abkönnen und sonst übersteuert würden, aber das wird wohl bei mir eh kein Thema sein. Er heißt Bus, darf aber Stichleitungen bis 3m haben und kann prinzipiell bis 100m und länger sein, wenn man den Pullup-Widerstand für die Signalleitung passend wählt.

Meine Idee wäre nun, einen Zehnerpack konfektionierte Temperatursensoren (Amazon B07KNQVWV2, 25€ also 2,50€ pro Sensor) zu nehmen, die Außensensoren über eine Verteilerdose auf dem Fenstersims draußen zu verschalten (alle von mir skizzierten Messpunkte sind mit den 3m Kabeln von der Fensterbank aus erreichbar) und mit Einzeldrähten (weil dünner, ein Rundkabel passt da nicht durch und Rahmen oder Wand durchbohren möchte ich nicht - alternativ ein spezielles Flachkabel) durch den Fensterfalz nach innen zu führen, dort mit den Temperaturfühlern innen zu verschalten und an einem ESP bzw. einem Buskonverter am ESP zu terminieren. Bei “ESP” beißts bei mir aber aus, da gibt es Dutzende Varianten zur Auswahl und ich hab keine Ahnung, welchen man nehmen soll, wie man ihn dann programmiert, und auch wie man diese Module mit zwei Pinreihen dann verdrahtet. Passendes Netzteil für den ESP und den 1-wire Bus brauchts dann auch noch. Komplett fliegend rumhängen haben will ich es nicht, also entweder in diese (selber noch nie eins in der Hand gehabt) Breadboards oder sonst irgendwie fixieren. Gehäuse ist nett, fände ich aber nicht ganz so wichtig.

Der ESP hat wohl auch eine i2c Schnittstelle, das würde mir gelegen kommen, denn andere Umweltsensoren kommen in der Regel mit i2c Schnittstelle daher.

Raspis gibts auch diverse Modelle, je nach Liueferant nur 4er oder auch ältere und viel ältere, einige viel teurer als ich dachte, der Preis hängt wohl insbesondere am Speicherausbau. Da die Hardwareschnittstellen ja an die ESPs abgegeben sind, sollte ein altes Laptop mit einem Linux drauf den Zweck genauso gut erfüllen, davon hab ich eh noch ein paar auf Lager.

Ich bin selber technik-affin, aber habe momentan nicht die Zeit und die Nerven, mich da selber reinzufuchsen, daher möchte ich mir das basteln und hinstellen lassen, aber ich will es dann auch verstehen und selber pflegen.