Bei den aktuellen Nachrichten, die im einem Xing-Forum verlinkt wurden, zum “wir krempeln mal eben die BEG-Bedingungen um” hatte ich mich zu 65% EE-Pflicht: Droht Mietern ab 2024 die Elektroheizung? weitergeklickt. Dazu habe ich folgenden Kommentar:

seufz die Regierung scheint im Panikmodus zu sein und lässt wohlüberlegtes Handeln, mit einem der Planbarkeit zuträglichen Vorlauf, vermissen (die Misere zu Jahresanfang war meiner Meinung nach noch ein Erbe der Vorgängerregierung). Das mag bei Pandemie- oder Krisenreaktionen angezeigt sein, aber im Baubereich, also bei der Grundlage unseres Wohnens auf Jahrzehnte, sollte es vermeidbar sein.

Auch Strom ist nur so grün wie die Energiewende es zulässt, der Zubau auf Angebotsseite mag Fahrt aufnehmen, aber langsam und hat riesigen Nachholbedarf, und alles (auch Industrie, Mobilität) auf Strom umzustellen dreht gewaltig an der Verbrauchsseite. Deshalb wäre hier Energieeffizienz das Gebot der Gestaltung von Regelungen, und Direktstromheizung ist da ein Griff ins Klo und verdient keine Förderung sondern sollte eher eine Beteiligung des Vermieters an den Stromkosten zur Folge haben, um die Schieflage zwischen Anschaffungs- und laufenden Kosten zu kompensieren.

Klimaanlagen, ggf. als Multisplit, um mehrere Räume mit einer Außeneinheit abzudecken, sind als Luft-Luft-WP allemal effizientere Heizer als ein fetter elektrischer Widerstand und durchaus eine Option für die dezentrale Versorgung von Wohneinheiten. In anderen Ländern gehören sie ganz selbstverständlich zu Gebäuden dazu, entsprechend dürfte auch die Verfügbarkeit von Einheiten wesentlich besser und die Anschaffungskosten überschaubarer sein als für die edlen Heizwasser-WP die hierzulande bisher den Markt beherrschen. Sicherlich, die Optik einer Wand voll Außenaggregate ist gewöhnungsbedürftig, aber das ist dann in Kauf zu nehmen.

Bei der Warmwasserbereitung müssen wir Solarthermie pushen. Eben weil wir (noch) nicht genug Grünstrom haben, sind Solarkollektoren einer Wärmepumpe-Lösung weit überlegen - hier wird nur Pumpenstrom oder bei Thermosiphon garnichts benötigt. Thermosiphon-Anlagen sind in südlichen Ländern wie Griechenland seit vielen Jahrtzehnten eine Selbstverständlichkeit. Auch China pusht diese Technologie seit einiger Zeit massiv. Kleine Einheiten sollten daher in großen Stückzahlen preisgünstig verfügbar sein. Hier ist wichtig, dass wir uns nicht in Regelungswut verzetteln und pragmatische Lösungen ausschließen.