Seit meinem ersten Post zum Thema habe ich noch einiges im Web recherchiert. Ich will das nun alles hier notieren, damit ich das Thema für mich abschließen kann.

Leider stützen sich zahlreiche warnende Stimmen nur auf Vermutungen oder vage Behauptungen.

Beispielsweise berichtet https://stmk.arbeiterkammer.at/beratung/konsumentenschutz/achtung_falle/onecoin_betrugsverdacht.html lediglich “vieles deutet auf ein Schneeballsystem hin”, und “im Web häufen sich Warnungen vor Betrug” ohne Quellenangabe. Auch aus der Schweiz http://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/experten-befuerchten-neues-schneeballsystem-in-der-schweiz-130222645 nur “befürchten ein Schneeballsystem”, “vieles deutet darauf hin”. Viel mehr steht in dem Spiegel-Artikel über Ermittlungen der deutschen BaFin http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/bafin-prueft-internetwaehrung-onecoin-a-1095657.html oder der Notiz über eine Einschätzung in Lettland http://behindmlm.com/companies/onecoin/latvian-fcms-warns-onecoin-resembles-a-pyramid-scheme/ auch nicht.

Selbst eine Strafanzeige kann jemand auf Basis einer Fehleinschätzung oder gar böswillig einreichen. Auch Berichte über staatsanwaltschaftliche Ermittlungen sind daher noch kein Beweis für betrügerische Geschäfte. In mehreren Ländern gab es Verurteilungen und Beschlagnahme von Kontoguthaben ( http://behindmlm.com/companies/onecoin/onecoin-investors-arrested-in-bangladesh/ http://behindmlm.com/companies/onecoin/chinese-authorities-investigating-onecoin-investors-arrested/ ). Dies scheint aber an betrügerischen Vermittlern gelegen zu haben, die das Geld nicht an OneCoin weitergereicht, sondern für sich behalten haben. Wer von einem rhetorisch gewandten Vertriebsmann schon darauf vorbereitet worden ist, dass viele Neider ihm seine “Goldgrube” madig machen wollen, wird sich von all diesen Berichten kaum umstimmen lassen.

Deshalb will ich mich darauf konzentrieren, wo es Fakten, oder jedenfalls konkrete Behauptungen gibt.

die Kryptowährung

Während man offiziell ja ein Schulungspaket kauft, und die ebenfalls ausgegebenen Token nur dazu dienen, das Gelernte spielerisch an OneCoin als Muster für eine Kryptowährung anzuwenden, setzt die Verkaufspräsentation ja darauf, dass man an der Kursentwicklung von OneCoin reich werden soll. Damit diese Hoffnung sich erfüllen kann, muss es sich bei OneCoin zunächst mal technisch um eine Kryptowährung handeln, und außerdem muss diese den Markt überzeugen, damit sie auch werthaltig werden kann.

Findet das Mining wirklich statt?

Das Mining von Kryptogeld ergibt sich aus der Fortschreibung der Blockchain. die zunehmende Schwierigkeit liegt dabei an den gesteigerten Anforderungen an den Hash, also sozusagen die Beglaubigung des jeweils letzten Blocks. Im Grund erechnen die “Miner” um die Wette, wer als erstes die richtige Lösung für diese aufwändige Berechnung präsentieren kann, der bekommt jeweils als Lohn dafür Cryptogeld, und weiter gehts mit dem nächsten Block. Weil es sich bei den Berechnungen um das Ausprobieren möglicher Lösungen handelt, ist die dafür erforderliche Zeit nicht vorhersagbar, und von Block zuu Block verschieden.

Laut http://behindmlm.com/companies/onecoin/is-onecoins-blockchain-useless/ wurde beobachtet, dass die Lösungszeit für jeden Block bei OneCoin exakt 10 Minuten beträgt, während sie bei “echten” Kryptowährungen von Block zu Block stark variiert. Das kann entweder bedeuten, dass überhaupt kein Mining stattfindet, sondern einfach nur ein Zähler hochgezählt wird, um die “Investoren” (offiziell: Schulungspaketkäufer) zu beeindrucken, oder dass die eigentliche Berechnungszeit sehr viel kürzer ist und anschließend gewartet wird, bis 10 Minuten um sind. Warum sollte man das tun? Vielleicht, weil man die selbstdefinierte “Marktreife” der Währung möglichst lange hinauszögern will, um noch länger Geld einsammeln zu können.

ist die Technologie tragfähig?

OneCoin wirbt damit, die “einzige auditierte Blockchain” zu haben. Sie haben ein bulgarisches Unternehmen namens Semper Fi als Gutachter beauftragt, die Blockchain zu prüfen und zu bestätigen dass angeblich alles mit rechten Dingen zugeht. Der Knackpunkt ist, dass andere Blockchains das nicht nötig haben, denn deren Algorithmen sind offengelegt, so dass tausende von Cryptoexperten in der ganzen Welt effektiv die Role des Auditors übernehmen, und sich von der Funktionsweise der Blockchain überzeugen. Schwachstellen würden nach ihrer Entdeckung öffentlich diskutiert und können zum Aus der betroffenen Währung führen, wenn eine Nachbesserung nicht möglich ist. Solche unabhängige Untersuchungen sind bei OneCoin bisher nicht möglich, da die Software nur auf den OneCoin-Rechnern läuft (wenn überhaupt) und nicht offengelegt ist. Die Veröffentlichung ist angekündigt. Wenn die Technologie robust ist, warum wartet man dann mit der Offenlegung? Es wäre ja logischer, das Vertrauen in der Kryptoszene möglichst rasch aufzubauen, dass die Leute schon ganz gierig darauf sind, wann sie endlich mit OneCoin handeln können, statt diese Nagelprobe auf später zu verschieben - sofern die Technologie einer unabhängigen Prüfung standhält!

Ich habe nirgens eine Angabe gefunden, welchen hellen Kopf mit Crypto-Fachwissen OneCoin sich an Bord geholt hat, diese Technologie zu entwickeln. Frau Ignatova, in OneCoin-Marketingunterlagen bzw. von Vertriebspartnern schon mal als “Crypto-Queen” bezeichnet, ist promovierte Juristin und ehemalige Unternehmensberaterin. Das macht sie aber nicht zu einer Kryptospezialistin. Für die Implementierung bräuchte man wohl schon einen Informatiker. Warum wird der Chefentwickler nicht genannt?

hat OneCoin als Kryptowährung Marktchancen?

In der Szene der Kryptowährungen wird unterschieden zwischen Bitcoin, die als erste etablierte Kryptowährung einen Sonderstatus genießt, und den sogenannten Altcoins (alternative Coins), allen anderen Kryptowährungen, die im Umlauf sind. Alle Altcoins zusammen haben deutlich weniger Marktvolumen als Bitcoin.

Angenommen, OneCoin existiert als Kryptowährung und ist technisch in Ordnung, so bleibt festzuhalten, dass im Markt für Altcoins “premining” und “hidden launch” Kriterien sind, die der Markt ablehnt. Die Leute wollen nicht eine “fertig geminete” Währung haben, an deren Erschaffung nur eine ausgewählte Gruppe massiv profitieren konnte, sondern wollen für die Nutzung einer konkreten Währung durch eigene Mininggewinne entlohnt werden.

OneCoin behauptet, dass durch die lange Vorbereitungsphase in der geschlossenen Gruppe ein Markt geschaffen wird. Aber die “Investoren” werden ja alle mit dem Versprechen riesiger Gewinne angelockt, es ist daher davon auszugehen, dass sie nicht ihr gesamtes Vermögen auf Dauer in OneCoins halten oder gar noch nach OneCoin umschichten wollen, sondern vielmehr Kasse machen, indem sie es in klassische Währungen rücktauschen. Je mehr Coins also geschaffen wurden (Angebot) desto größer müsste nach den Marktprinzipien die Nachfrage sein, um einen entsprechenden Preis zu erzielen. OneCoin will mit vielleicht 1,5 Milliarden Coins (ca. 70% der theoretisch möglichen 2,1 Milliarden Coins - es zirkulieren unterschiedliche Angaben darüber, welcher Schwellwert genau angepeilt wird) in den Markt gehen, während Bitcoin gerade mal 15 Millionen Coins im Umlauf hat. BitCoin hat dank des Brexit letztens Zulauf bekommen und notiert derzeit bei etwa 670 Dollar. Wenn OneCoin an allen Altcoins vorbei in der Marktkapitalisierung mit Bitcoin gleichziehen könnte (eine kurzfristig extrem optimistische Annahme, nach meinem Dafürhalten), würde das gerade mal 6,7 Dollar pro OneCoin bedeuten, das ist weniger als die Fake-Seite xcoinx.com (siehe vorigen Eintrag) heute schon als Wert angibt (6,94 Dollar), und weit entfernt von den 50-100 Euro, die in der Verkaufspräsentation in Aussicht gestellt werden.

die Aussagen

Sind die Aussagen, mit denen OneCoin wirbt, überhaupt in sich schlüssig?

die Kryptowährung der Zukunft

Wenn genau OneCoin die Kryptowährung der Zukunft sein wird, dann können es ja nicht diverse andere Währungen auhc sein, oder?

Wer aber nicht nur der Präsentation des OneCoin-Vertrieblers lauscht, sondern ein wenig im Web recherchiert, wird feststellen, dass OneCoin keineswegs die einzige ist, die dies von sich behauptet.

BigCoin

Ein bis zwei Jahre vor OneCoin startete BigCoin. Sie haben wohl vor allem im asiatischen Markt Kunden und deren Geld eingesammelt. Die Vertriebsorganisation nennt sich Prosper Inc. http://prosperinc.co/prosperinc/about/ “ENJOY WEALTH FROM CRYPTO FINANCE AND BE ON YOUR WAY TO FINANCIAL FREEDOM” klingt doch recht ähnlich zu den Aussagen, die OneCoin macht? http://bigcoin.asia/ https://www.bigcoin2.co/ das Online-“Wallet” von BigCoin. Bis vor kurzem sah das Design der OneCoin-Einstiegsseite diesem sehr ähnlich. https://www.coolsdaq.co/ soll eine Börse für Bigcoin darstellen. Es handelt sich allerdings um eine statische Seite, die durch ein bisschen Blinken den Eindruck von Aktivität erwecken soll. Seltsam auch, dass Bigcoin hier etwa 10 Dollar wert sein soll, während auf dem tickerartigen Streifen auf bigcoin.asia weit unter einem Dollar angegeben ist.

Hatte nicht Frau Ignatova angeblich nach dem Betrachten von Bitcoin die Idee zu OneCoin? Vielleicht ist das ein Tippfehler und in Wirklichkeit ist BigCoin das Vorbild? Denn sie stand auch schon auf einer BigCoin Bühne: http://behindmlm.com/companies/onecoin/bigcoin-bna-the-original-onecoin-ponzi-points/ Für die BigCoin-Community hat sie also den CryptoReal Investment Trust aufgelegt, um ihnen eine attraktive Investmentmöglichkeit zu bieten, nachdem sich zeigte dass BigCoin als Cryptowährung sich nicht durchsetzen konnte. Dieser Trust wiederum findet sich auf der OneCoin-Präsentation als eine der wichtigen Businesserfahrungen von Frau Ignatova. Als OneCoin-Interessent sollte man sich bei seiner Vertriebler vielleicht mal Details zu diesem Trust zeigen lassen, um daran die Fähigkeiten von Frau Ignatova besser anerkenne zu können. (hüstel)

Auch Coolsdaq, die BigCoin-Börse, wurde von Frau Ignatova aufgebaut. http://behindmlm.com/companies/onecoin/onecoin-literally-a-relaunch-of-bigcoin/ zeigt, dass OneCoin Ltd. auf Gibraltar nämlich keine Neugründung war, sondern schlicht eine Umbenennung von Coolsdaq Ltd. Wenn Frau Ignatova so intensiv in BigCoin involviert war, warum wird das dann in den OneCoin-Darstellungen komplett verschwiegen? Klar, weil es zeigt, dass solche Strukturvertriebs-Kryprowährungen eben nicht funktionieren! Denn sonst hätte man ja BigCoin etablieren können und brauchte OneCoin nicht mehr erfinden.

OneCoin ist wiederum auch nicht die neueste solche Unternehmung.

Wem das Gibraltar-Dubai-Bulgarien Konstrukt zu verdächtig ist, der kann sich stattdessen bei swisscoin.eu beteiligen, dort hat man einen Schweizer Geschäftsführer als Gegenüber. Vertrieben wird Swisscoin aber wohl kaum in der Schweiz, der Zielmarkt ist Deutschland. Oder noch näher, ilgamos.com bietet eine tolle Mixtur aus Gold und Kryptowährung (OneCoin wirbt ja auch damit, dass man zu den OneCoins auch noch AurumCoins bekommt, die mit Milligramm Gold gedeckt sein sollen).

die Legalität

OneCoin verweist auf zwei deutsche Rechtsgutachten, um seine Rechtmäßigkeit zu untermauern. Die Gutachten sind offiziell im Mitgliedsbereich und damit nicht öffentlich einsehbar, aber bei zigtausend Vertrieblern bleibt es nicht aus, dass sie irgendjemand doch online stellt.

Generell gilt natürlich, ein Anwalt ist immer im Interesse seines Mandanten tätig. Er wird also versuchen, Argumente für die vom zahlenden Kunden gewünschten Aussagen zu finden, und nicht, diese in der Luft zerreißen. Dazu wird er den Kunden leiten, ihm die richtigen Dokumente vorzulegen und nicht etwa solche, die seine Argumentation erschüttern könnten. Insbesondere wird er sich nicht werbende Aussagen sondern nur Vertragstexte zeigen lassen, um nicht unnötig verwirrt zu sein. Gutachten Dritter wird er wohlwollend berücksichtigen, und nicht deren Aussagen anzweifeln.

Schulenberg und Schenk: die Legalität des Vertriebsmodells

Schreiben verfügbar unter: https://onecoin-suedtirol.blogspot.de/p/schulenberg-vertriebssystem.html

Diese Kanzlei, wohl ohnehin spezialisiert auf Multi-Level-Marketing, hat die Rechtmäßigkeit des Vertriebsmodells bestätigt. Natürlich beruhend auf der Tatsache, dass man laut Vertrag in erster Linie sehr wertvolle Schulungsunterlagen kauft, die man ja auch sofort erhält. Ein wichtiger Aspekt bei der Feststellung der Legalität ist, dass ein Widerrufsrecht eingeräumt wird. Einigen Berichten zufolge ist es aber in Wirklichkeit schwierig, die Bedingungen zu erfüllen, damit der Widerruf wirksam erklärt werden kann. OneCoin argumentiert, dass man mit der Anmeldung auf deren Webseite den Download der Unterlagen durchgeführt habe, und sie nicht im unveränderten Zustand zurückgeben kann. Das kann ich als nicht-Investor nicht wirklich beurteilen.

Breidenbach: Legalität von Kryptowährung

Schreiben verfügbar unter http://www.time-to-change.org/pdf/onecoin-legal.pdf

Die Frage, ob es sich bei OneCoin überhaupt um eine Kryptowährung handelt, ist nicht Teil der Betrachtung. Das Schreiben betrachtet die Legalität von Kryptowährung ganz allgemein in diversen Staaten. OneCoin wird als Auftraggeber adressiert. Die ebenfalls gemachte Aussage “In our opinion the ‘OneCoin’ is a legitimate product, limited to 2.1 Billion.” lässt eine Herleitung oder Verknüpfung zu den Aussagen über Kryptowährung vermissen.

Herr Breidenbach war beginnend einige Monate nach der Erstellung des Gutachtens für 8 Monate Geschäftsführer von OneCoin Ltd, wie BehindMLM recherchiert hat: http://behindmlm.com/companies/onecoin/onecoin-legal-opinion-authored-by-director-of-the-company/ Ob er von seiner eigenen Expertise so überzeugt war, sich da zu beteiligen, oder ob er die freundliche Expertise geschrieben hat, weil er zwar noch nicht Geschäftsführer, aber anderweitig bereits in diese Operation eingebunden war? Unabhängig ist das Gutachten jedenfalls nicht.

Wohin fließt das Geld?

Zumindest befremdlich finde ich es, wenn am gleichen Tag für das gleiche Unternehmen zwei ganz unterschiedliche Kontoverbindungen mit unterschiedlichen Kontoinhabern veröffentlicht werden. http://kryptogeld.eu/bankverbindungen/jetzt-auch-deutsche-bankverbindung schreibt am 09.12.2015: Kreissparkasse Steinfurt, Kontoinhaber International Marketing Services Pte Ltd, Singapur http://www.onecoin-austria.at/bankdaten/ schreibt als Update vom 08.12.2015: Deutsche Bank, Kontoinhaber IMS International Marketing Services GmbH

Wo fließt das Geld hin? Theoretisch natürlich zu einem großen Teil in Provisionen an die Vertriebskette. Der “Network Bonus” zahlt 10% auf das schwächere Bein des Downstreams über unbegrenzte Level. Potentiell sind die “Beine” gleichverteilt, dann wären das 5% pro Level. Schon ohne andere Bonusarten zu betrachten, ist damit bei 20 Levels bis zu 100% der Summe erreicht, und es bleibt nichts mehr übrig, um für die Leistung zu bezahlen. Allerdings kann man vom Bonus nur 60% frei verwenden, die anderen 40% sind nur für den Kauf weiterer OneCoin Produkte reserviert. Und bei der Auszahlung des angeblich freien Teils soll es laufend zu Unregelmäßigkeiten kommen. Ein älterer Fall ist dieser: Vermittler wollte 2000 Euro auszahlen lassen, wophlgemerkt Provisionen, die er sich schon erarbeitet hatte, und bekam die Mitteilung: damit das Geld überwiesen wird, muss er weitere neue Kunden ranschaffen. Dann wurde ihm sein Account gesperrt und die angeblich sehr wertvollen OneCoins waren futsch: http://behindmlm.com/companies/onecoin/onecoin-steal-almost-200000-from-affiliate/

Frau Ignatova und ihre Familie haben jedenfalls Geld, um Immobilien zu kaufen: http://behindmlm.com/companies/onecoin/ignatova-has-spent-35-million-on-bulgarian-property/ wenn man sich die Eigentümerkonstrukte in diesem Artikel durchliest, dann kann man schon von einer Art Geldwäsche sprechen - auf jeden Fall dürfte es praktisch unmöglich sein, diese Werte, zweifellos (auch) bezahlt mit OneCoin-Einzahlungen, im Fall einer Pleite von OneCoin zu beschlagnahmen und zugunsten der Geschädigten zu verwerten.

Die Kommentare unter dem Werbeartikel http://www.network-marketing-online-business.de/onecoin-kryptowaehrung/ zeigen deutlich die unterschiedlichen Sichtweisen der OneCoin-Anhänger und -Kritiker.

Anscheinend gab es darüberhinaus auch eine Bankverbindung bei der Commerzbank, als deren Ersatz das Deuba-Konto erst im Juni angegeben wurde: http://behindmlm.com/companies/onecoin/onecoin-change-banks-amid-german-regulatory-investigation/

Laut http://behindmlm.com/companies/onecoin/ignatova-laundering-onecoin-funds-through-mother/ fließen im Ausland eingesammelte Gelder garnicht an OneCoin Ltd sondern an ein anderes Unternehmen, das Rujas Mutter gehört.

Die MasterCard, die die Marktfähigkeit von OneCoin suggerieren sollte, aber nur eine Guthabenkarte in Euro war, wurde leider über ein Unternehmen beschafft, das sich als Drogenring herausstellte, die Karten wurden daher ungültig: http://behindmlm.com/companies/onecoin/onecoin-mastercard-merchant-part-of-a-drug-gang/

Ein neuerer Fall, wo jemand seinen Account samt Guthaben verloren hat, ist hier geschildert: http://behindmlm.com/companies/onecoin/onecoin-seize-ponzi-points-from-investors-again/ da es völlig offen ist, wie lange OneCoin noch in der “privaten Phase” verharren wird, wenn jemand in der Zeit sich abwendet, muss er damit rechnen, seinen ganzen Einsatz zu verlieren. Keine schöne Perspektive, oder?

Wie wächst man schnell? Naiverweise könnte man meinen, weil die Vertriebler viele Kunden von OneCoin überzeugen können. Das mag auch einen Beitrag leisten, aber noch schneller gehts, wenn man ein ganzes bestehendes Vertriebsnetz übernimmt, Anfang 2016 war dies OPN, die einfach direkt in OneCoin Mitglieder überführt wurden, ob sie wollten oder nicht: http://behindmlm.com/companies/onecoin/onecoin-gobbling-up-euro-scams/ Ähnliches lief schon April 2015 mit Conligus, einem Pyramidensystem, das vorher die Beteiligung an Onlineauktionen zum angeblichen Gegenstand hatte, der Südtiroler Brüder Steinkeller: https://www.businessforhome.org/2015/04/conligus-announces-strategic-alliance-with-onecoin/ In Brasilien hat man sich auch gleich 120000 Leute mit einem Deal ins Boot geholt: https://www.businessforhome.org/2016/03/onecoin-completes-acquisition-of-univerteam/

Ein recht prominentes Mitglied der Conligus-OneCoin Vertriebsschiene, Herr Dr. Wolf Barth, hatte ein umfangreiches, häufig aktualisiertes Blog zu OneCoin unter http://woba-conligus.com/ - diese Webseite wurde Ende Juni 2016 abgeschaltet, zunächst bestand ein Redirect auf eine seiner anderen Webseiten wbarth.com, auf der jedoch OneCoin mit keinem Wort erwähnt wird. Inzwischen erscheint eine Wartungsseite. Die dort präsentierten faszinierenden Perspektiven kann man daher derzeit nur über Webarchive abrufen, z.B. https://web.archive.org/web/20160328171257/http://woba-conligus.com/wesentliche-unterschiede-zwischen-onecoin-und-bitcoin-teil-6/

Ob das ein Ausstieg ist, ist aber schwer zu sagen. Der mutmaßlich vom gleichen Autor betriebene Facebook-Account https://www.facebook.com/OCwoba/ schreibt jedenfalls weiter über OneCoin.

Sollte es ein Ausstieg dieses MLM-Profis sein, der mutmaßlich in einer recht guten Position des OneCoin-Vertriebsbaums stand/steht, dann kann einem das schon zu denken geben. Wurde es ihm wegen der zunehmenden Ermittlungen zu heiß oder fühlte er sich selber betrogen? Wer im MLM-Geschäft weiter bestehen will, wird das nicht veröffentlichen, sondern nur die Spur über diese Beteiligung möglichst unauffällig verwischen.