Hier ein Update zu meiner Solarthermieinstallation.

Am 10.11.22 wurde mir als Installationstermin der 23.01.23 angekündigt. Das Material sollte direkt zu mir geliefert werden.

Ganz hat es nicht geklappt, aber fast. Leider hatten wir aber in dieser Woche Winter mit Schnee und Dauerfrost, daher konnten die Dacharbeiten nicht ausgeführt werden sondern zunächst nur die Installation im Keller. Eine Woche früher hätte die Sache noch freundlicher ausgeschaut, ja mei.

Ich habe nach Weihnachten per Email nachgehakt, ob der Liefertermin schon feststeht und ob es noch eine Vorbesprechung/Abstimmung vor dem Installationstermin gibt. Die Firma Breu hat sich völlig nachvollziehbar eine Weihnachtspause gegönnt, die Abwesenheitsnotiz hat ein Bereitschaftshandy für Störungen bei Bestandskunden angegeben.

Ich habe in der Mail auch betont, dass ich eine aufgeständerte Montage des Kollektors haben möchte (das hatten wir beim Vor-Ort-Termin im September schon besprochen, war aber nicht aus dem Angebot ersichtlich). Mein Dach ist mit 28° ziemlich flach, und der größte Wärmebedarf ist ja im Winter, wenn die Sonne niedrig steht. Da hilft es, den Kollektor der Sonne entgegenzukippen, damit die Kollektorfläche mehr Sonnenstrahlen abgreift. Zur Wintersonnwende steht die Sonne mittags bei 18,5°, das Kippen auf 45° sammelt dann im Vergleich zum Aufliegen bei 28° etwa 25% mehr Sonnenstrahlen ein. Der Vorteil mindert sich Mitte Februar auf etwa 15%. Eine noch steilere Neigung auf 60° würde maximal 10% weiteren Gewinn bringen und wäre im Sommer nachteilig, außerdem wirkt das vermutlich dann auch optisch wuchtiger.

Die Lieferung kam wie angekündigt am 17.01. vormittags mit einem Lastwagen von Paradigma. Der Solarkollektor wurde vom Fahrer auf meinen Vorschlag unter dem Balkon wettergeschützt abgestellt, die anderen vier Kartons habe ich verräumt. Alles für den Keller (und die Dachhaken) schien in einem Karton zu sein, separat war die 25m Rolle Solarleitung, die Neigungskorrekturschiene und das Wellschlauchset mit 2 Fühlern. Die schlechte Nachricht: die Solarstation mit Regler stand auf Rückstand, war also noch nicht dabei! Das Umschaltventil auch nicht, aber ich kann ja nicht wissen, ob er es auf Lager hat oder auf anderen Weg bestellt.

Tja, ohne Solarstation braucht man echt nicht das Installieren anfangen, weil die ja den Mittelpunkt aller Verrohrung im Keller darstellt. Die Nachlieferung wurde in einem kurzen Telefonat am 23.1. morgens dann für 24.1. und die Installation folglich für 25.1. angekündigt.

Nachdem ich telefonisch nachgefragt hatte, ob die Nachlieferung der Solarstation an mich oder den Betrieb erfolgt, und die Antwort war zu mir, habe ich den ganzen Tag das Haus nicht verlassen, um die Lieferung nicht zu verpassen, aber es kam nichts, hatte schon ein ungutes Gefühl.

Herr Breu kam mit zwei Monteuren und der Solarstation im Gepäck am 25.1. morgens an. Wir besprachen die Details, etwas knifflig war die Platzierung des Heizungsvorlaufs, denn das Schema des Herstellers sah einen Anschluss vor der vorhandenen Heizungsumwälzpumpe vor. Das hat zwei Nachteile: wenn die Heizungspumpe nicht läuft, weil ich nur solar heizen will, dann muss die Solarpumpe das Vorlaufwasser durch die Heizungspumpe durchdrücken, aber schlimmer noch, hydraulisch ermöglicht es eine Abkürzung durch den Heizkessel direkt in den Rücklauf, um dies zu verhindern, müsste am Kesselausgang ein Rückschlagventil eingefügt werden. Daher hat sich meine bereits aus laienhaftem Halbwissen vorgeschlagene Einspeisung nach der Heizungspumpe als besser erwiesen, an der Heizungspumpe ist sowieso ein Rückschlagventil. Nur gab es auch da eine Falle: Wenn die bestehende Heizungspumpe läuft, darf sie den Vorlauf nicht Richtung Solarkreis drücken. Hier wurde ein speziell hochtemperaturtaugliches Rückschlagventil an die Abzweigung drangebaut (wurde schnell bestellt und war am nächsten Morgen hier im Briefkasten). Die Verschraubung des Vorlaufthermometers konnte für den Anschluss genutzt werden, so musste nicht an der vorhandenen Verrohrung eine neue Abzweigung geschaffen werden. Leider scheint das Vorlaufthermometer jetzt nicht mehr gut die Wassertemperatur abzunehmen und zeigt etwas zu niedrige Werte an, aber das ist eher kosmetisch und verbessert sich vielleicht nach der Rohrdämmung.

Nach der Besprechung der Arbeiten ging Herr Breu wieder, und die zwei machten sich ans Werk. Das Umschaltventil hat tatsächlich gefehlt und musste für den Folgetag nachbestellt werden, das Ausgleichsgefäß war auch zunächst nicht eingepackt worden, wurde aber schon mittags nachgeholt.

Ein Punkt erwies sich noch als klärungsbedürftig. Das Angebot enthält optional ein Kalkschutzsystem perma-trade permasolvent primus 2.0 DN25. Ich hatte das nicht mitbeauftragt, weil ich die gesamte Trinkwasserinstallation dann bei der “großen” Sanierung neu machen lassen möchte, und daher nun daran nichts ändern will. Je nachdem, wen ich da beauftrage, wird der seine Vorlieben und Abneigungen haben, was man da nimmt, und der Bedarf hängt auch z.B. davon ab, welche Materialien zum Einsatz kommen werden. Herr Breu meinte aber, eine Wärmespeicherung im vorhandenen 200l Brauchwasserspeicher durch Aufheizen auf bis zu 85°C bei Sonnenschein, statt der üblichen 60°C, sei ohne das Kalkschutzsystem nicht möglich, weil da der Boiler ruckzuck übelst verkalken würde. Andererseits entfiele damit die Notwendigkeit eines Thermostatmischers (ESBE VTS522, im Solarpaket enthalten) für das Warmwasser als Verbrühschutz, der sonst wasserseitig eingebaut werden müsste.

Da sie für die weitere Installation am Donnerstag eh nochmal kommen mussten, hatte ich noch eine Nacht Bedenkzeit. Ich hatte es ja gleich verworfen und mich daher auch inhaltlich nicht damit beschäftigt. Das habe ich schnell nachgeholt. Das angebotene Produkt ist ein Kalkkonditionierer, der durch die Erzeugung von winzigen Kristallen im Wasser (“Impfkristallen”) die Anlagerung von Kalk an diesen statt an Rohrwänden und Armaturen bewirken soll. Ein Produkt mit ähnlichen (behaupteten) Eigenschaften auf Basis von Permanentmagneten, ebenfalls von perma-trade, haben wir seit 2001 im Einsatz mit mäßiger Wirkung. Das neue kommt mit einer Kartusche mit begrenzter Lebensdauer und arbeitet mit elektrischen Strom, ist sogar per WLAN mit einer App steuerbar. Kostenpunkt ca. 2750€, es wäre zwar im Rahmen der BEG EM für die Solarthermieinstallation förderfähig, aber ich habe den Betrag im Förderantrag nicht so großzügig aufgerundet, dass es noch im Budget wäre, und die beantragte Summe begrenzt die Förderung. Aber das ist ein nachrangiger Aspekt, das Problem mit solchen Lösungen ist, dass der Kalk ja weiter im Wasser enthalten ist, und die Behandlung zeitlich nur begrenzt wirkt. Bei meinem geringen Wasserverbrauch wird im Warmwasserspeicher nicht nur frisches Wasser sein sondern das vorhandene wird immer wieder aufgewärmt. Außerdem macht das die erhebliche Ausgabe unwirtschaftlich, noch dazu mit der Perspektive einer Neuverrohrung in wenigen Jahren. Daher habe ich es abgewählt.

Am 09.02. habe ich die Nachricht bekommen, dass die Installation auf dem Dach für 21.02. eingeplant ist!

Mein BAFA-Förderantrag, gestellt am 28.09.22, steht übrigens am 20.02.23 morgens immer noch auf “Eingegangen”.