Hier möchte ich vorstellen, wie ich mit wenig Aufwand einen meiner Kellerlichtschächte gedämmt habe. Der Heizkeller hat im Gegensatz zum Hobbyraum nur ein Einfachglas im Stahlrahmen und ein Mäusegitter, der Fensterflügel ist außerdem so verzogen, dass er nicht richtig geschlossen werden kann. Also muss eine Trennung zwischen kalter Außenluft und Keller her!

Ich baue zwei Schichten ein, vor dem Fenster und nochmal unter dem Lichtschachtgitter. Zunächst ein wichtiger Sicherheitshinweis. Im Heizkeller steht (noch) eine Ölheizung, ein Viessmann Niedertemperaturheizkessel von 1988, der seine Verbrennungluft aus dem Aufstellraum bezieht. (Manche modernen Brennwertgeräte nutzen einen Kanal im Kamin, der das Abgasrohr umspült, für die Zuluft, man nennt das “raumluftunabhängig” - dann stellt sich das Thema nicht). Ich darf das Fenster also nur abdichten, wenn ich mir sicher bin, dass die Verbrennungsluftzufuhr nicht darauf angewiesen ist. Das ist hier okay - es befindet sich in der Außenwand ein Zuluftkanal, der in einem Loch kurz oberhalb des Bodens endet. Das ist schlau: die Kaltluft von außen bildet dann einen “See” in Bodennähe, und im übrigen Raum kann sich wärmere Luft halten. Außerdem verläuft im Kamin neben dem Rauchgaszug noch ein Schacht für die Zwangsentlüftung.

Ich bin also überzeugt, dass ich guten Gewissens die Fensteröffnung verschließen darf.

Die erste Ebene bildet eine doppelte Lage Luftpolsterfolie. Das habe ich schon in den Vorjahren so gemacht, im Sommer kann ich die Folie wie ein Rollo aufwickeln (und mit einem alten Schuhband zusammenbinden), ich muss sie also vor dem Winter nicht erst irgendwo suchen, sie ist schon da.

Blick in den Lichtschacht

Blick in den Lichtschacht

Die Luftpolsterfolie habe ich nach dem Abwickeln mit Klebeband am Betonrahmen befestigt, damit wenig Luft vorbeiziehen kann.

Man sieht übrigens hier ein paar sinnvolle Details der damaligen Bauausführung. Ich vermute, der Korpus des Lichtschachtes ist Fertigbeton. Er hat eine Abflussöffnung in der Mitte, damit Wasser versickern kann. Er ist auch so angesetzt, dass unter der Fensterunterkante noch eine Schwelle bleibt. Vor Ort wurde nach dem Verputzen der Wand der Rahmen für das Lichtschachtgitter aufgesetzt, der wurde seitlich mit Mörtel befestigt. Diese Schrägen erschweren es, dass Niederschlagswasser in den Lichtschacht hineinläuft. Somit ist ein gewisser Schutz gegen eine Überflutung des Kellers gegeben. An dieser Wand befindet sich der Balkon, alle drei Lichtschächte sind daher ohnehin weitgehend von Niederschlag geschützt.

Die Oberkante der Folien habe ich mit einem Stecken ans Mäusegitter gedrückt, in den Vorjahren hatte ich sie nur lose runterhängen lassen, aber diesmal habe ich mir mit dem Klebeband etwas mehr Mühe gegeben.

Zur Wand hin hängt der Rahmen in der Luft. Den Spalt verschließe ich auf der Unterseite mit Klebeband zur Wand hin (ganz oben im folgenden Bild). Denn gleich folgt die zweite Dämmebene.

Blick unter die Kante des Lichtschachts

Blick unter die Kante des Lichtschachts

Kalte Luft sinkt ab, im Lichtschacht würde sich also ein Kältesee bilden, das ist nicht gut. Daher ist es vorteilhaft, den Lichtschacht von der Außenluft abzuschirmen. Für ein anderes Projekt habe ich mal bei einem Händler auf amazon ein Paket “14 Stück Polycarbonat Hohlkammerplatten 10,25 m² Doppelstegplatte” für 57€ gekauft, die Platten sind 4mm stark und ca. 60x120cm groß. Eine davon ließ sich also leicht auf das benötigte Maß von 109x49cm zuschneiden (das geht leicht mit einem Cutter/Teppichmesser). Die Kammern zwischen den Außenschichten dienen der Isolierung. Daher soll in diese Röhren keine Umgebungsluft eindringen. Ich umklebe deshalb die Enden mit Klebeband.

Die Stegplatte liegt im Rahmen

Die Stegplatte liegt im Rahmen

Die Platte war nicht neu, sondern schon anderweitig im Einsatz. Ich habe daher auch Bohrlöcher mit Klebeband verschlossen.

Man könnte die Dichtigkeit weiter erhöhen, indem man in den Rahmen oder auf die Unterseite der Platte eine Dichtung klebt. Das habe ich mir gespart.

Nun muss ich nur das Gitter wieder auflegen. Es drückt die Stegplatte gegen den Rahmen, das reicht mir zur Abdichtung.

Das Gitter liegt wieder auf dem Lichtschacht.

Das Gitter liegt wieder auf dem Lichtschacht.

Nun kann sich im Lichtschacht ein mittleres Temperaturniveau zwischen Außentemperatur und Keller einstellen. Der Energieverlust ist deutlich gemindert!

Ein positiver Nebeneffekt: wenn ich das ganze im Frühjahr wieder abbaue, kann ich Herbstlaub und Dreck einfach von der Stegplatte abkehren, und muss nicht in den Lichtschacht steigen, um ihn zu reinigen.